Die Prinzipien für „würdige Arbeit“ – Freiheit, Gleichheit, Sicherheit und Menschenwürde – werden gewöhnlich in der Bananen- und Ananasproduktion missachtet. Oft wird den Arbeiter*innen das Recht auf freie Organisation verweigert, so dass sie nicht gemeinsam für eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen auftreten können.
Gewerkschaften spielen eine entscheidende Rolle beim Kampf gegen Armut. Sie können die Arbeiter*innen darin ausbilden, welche Rechte sie haben und wie sie diese einsetzen können bei Verhandlungen mit den Unternehmen über würdige Arbeitsbedingungen. Die meisten Bananen- und Ananasarbeiter*innen sind jung, unter 30 Jahren, und sind sich kaum ihrer Rechte bewusst.
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), eine Unterorganisation der Vereinten Nationen, fördert internationale Kern-Arbeitskonventionen zu wesentlichen Themen, die in allen bananen- und ananasproduzierenden Ländern in nationalen Gesetzen stehen:
Aber es gibt noch viele Hürden bezüglich politischen Willens, institutioneller Kapazitäten und Mittel, um diese Standards auf der Ebene der Plantagen umzusetzen. Die nationalen Regierungen in den Produzentenländern schätzen die Auslandsinvestitionen der multinationalen Fruchtunternehmen. In vielen Ländern haben diese deshalb großen Einfluss auf politische Entscheidungen. Für Arbeiter*innen und Gewerkschaften ist es sehr schwer, Arbeitsrechtsverfahren durch die verschiedenen Instanzen zu führen. Die Inspektoren des Arbeitsministeriums sind überlastet und können oft wenig zu einem gerechten Ausgang beitragen.
Die internationale Solidarität von Nicht-Regierungsorganisationen und Gewerkschaften in den Konsumentenländern hilft den Gewerkschaften in den Produzentenländern enorm bei der angemessenen Vertretung ihrer Arbeiter*innen.
Solidarität kann auf verschiedene Weise gegeben werden:
Die Gewerkschaften in den Produzentenländern gehören internationalen Gewerkschaftsförderationen an. Eine davon ist die IUF (International Union of Food, Agricultural, Hotel, Restaurant, Catering, Tobacco and Allied Workers’ Associations). Sie hat ein trilaterales Abkommen über Arbeitsstandards mit COLSIBA und dem multinationalen Fruchtunternehmen Chiquita abgeschlossen.
Wenn Arbeiter*innen die Stärke und Freiheit haben, ihre Rechte zu verteidigen und mit den Unternehmern zu verhandeln, dann können sie ihre Arbeitsbedingungen und Löhne zu ihren Gunsten verbessern. Davon haben dann auch ihre Familien und Wohngemeinden etwas. Konsument*innen wiederum können sicher sein, dass die von ihnen konsumierten Waren unter sicheren und anständigen Bedingungen produziert wurden. Die Arbeiter/innen haben dann ein würdiges Leben mit angemessenem Einkommen.